2. SHOWCASE-KONZERT

ÄUSSERE PLANETEN, INNERE GÖTTER

Sébastien Rouland Dirigent, Lillevan Videoinstallation, Antonia Argmann Harfe, Saarländisches Staatsorchester

Claude Debussy Danses sacrée et profane
Gustav Holst Die Planeten op. 32 

  

Mit der Orchestersuite »Die Planeten« hat sich der englische Komponist Gustav Holst in die Musikgeschichte eingeschrieben. Die brillante Instrumentierung des riesigen Orchesterapparats machen »The Planets« zu einem fulminanten Erlebnis. Die Streicher werden von 20 Holzbläsern, sechs Kesselpauken, Schlaginstrumenten für 4 Spieler, zwei Harfen, einer Orgel und – im letzten Satz – von einem ferngestellten Frauenchor unterstützt.

Im Mai 1914 begann Holst mit der Komposition von Mars. Dieses erste Stück wurde im Sommer 1914 fertiggestellt und malt das mechanisierte Grauen des totalen Krieges mit einer rhythmischen Heftigkeit, die mit »Le sacre du printemps« verglichen werden kann. Noch 1927 wurde Mars als das »wildeste Musikstück, das es gibt« bezeichnet. Venus, die Friedensbringerin, ist die Antithese dazu. Sie, die Göttin der blühenden Natur, der Liebe und des sich fortzeugenden Lebens, hüllt sich in ein klangzauberisches Naturidyll mit zart schmelzenden Soli von Oboe und Violoncello. Merkur, der gefl ügelte Bote, kommt im rastlosen leggiero nach Art eines Scherzos daher.

Wie ein Spuk schwebt er vorbei und scheint sich im Blau des Äthers wieder aufzulösen. Jupiter, der Bringer der Fröhlichkeit, gibt sich volkstümlich, lässt sich mit Tanz und ausgelassenem Jubel feiern. Gemessenen Schritteskämpft sich Saturn, der Bringer des Greisenalters, vorüber. Uranus zeigt seinen unsteten, exzentrischen Charakter und die Musik von Neptun, dem Geheimnisvollen, ist kaum zu beschreiben. Sie ist eine Vision des Weltalls, ein Symbol für das unaufl ösliche Geheimnis seiner Ewigkeit. Die Vokalisen des Frauenchores scheinen im Nichts zu verhallen.

Seit der Antike werden die kosmischen Körper in unserem Sonnensystem nach griechischen und römischen Gottheiten benannt. Diesen Gedanken greift diese Aufführung von Gustav Holsts Orchesterwerk auf und vereint Astronomie, Astrologie und Mythos. In seiner Symphonischen Suite weist der Komponist den Planeten menschliche Eigenschaften zu. Live Visuals des Videokünstlers Lillevan verbinden Kulturgeschichte mit Bildern aus der Weite des Weltalls.